„Nie wieder ohne“ – Küchenprofi Hartmut Mayrhuber über den Einsatz wasserlöslicher Etiketten

Geposted von Rainer Nuss am

Interview mit Hartmut Mayrhuber – Küchenprofi & HACCP-Verantwortlicher

1. Herr Mayrhuber, seit wann arbeiten Sie mit wasserlöslichen Etiketten in Ihrer Küche – und wie kam es dazu?

Wir setzen bereits seit 5 Jahren auf wasserlösliche Etiketten.
Der Impuls kam damals durch eine Hygienekontrolle, bei der uns deutlich aufgezeigt wurde, dass die klassische Kennzeichnung mit Edding oder Notizzetteln nicht mehr zeitgemäß ist.
Im Zuge der Neuausrichtung unseres HACCP-Konzepts sind wir auf das Hygiene-Netzwerk gestoßen, das uns bei der Erstellung des Hygienekonzeptes und der Entwicklung individuell bedruckter Etiketten unterstützt hat.
Heute sind diese Etiketten fester Bestandteil unseres Alltags – und bei mehr als 500 ausgegebenen Mahlzeiten täglich ist eine professionelle, klare und normgerechte Kennzeichnung für uns unverzichtbar geworden.

2. Was war für Sie der Hauptgrund auf wasserlösliche Etiketten umzusteigen?

Permanente Etiketten haben wir kaum eingesetzt, dafür aber häufig improvisiert – mit Stift auf dem Deckel oder Klebezetteln. Das hat nicht nur unhygienisch gewirkt, sondern war auch in der Reinigung problematisch.
Wenn einmal ein permanenter Aufkleber verwendet wurde, war er kaum noch zu entfernen – viele Behälter waren dauerhaft beschmutzt oder mussten mit viel Aufwand gereinigt werden. Zudem hatten wir Probleme mit der Spülmaschine da sich die normalen Etiketten im Sieb oder sogar auf der Heizspirale verfangen haben. Wasserlösliche Etiketten haben dieses Problem vollständig gelöst.

3. Welche konkreten Vorteile sehen Sie im Alltag beim Einsatz dieser Etiketten?

Der größte Vorteil ist die klare Struktur und Vereinfachung der Arbeitsabläufe. Wir nutzen individuelle Etiketten mit Vordruck – zum Ankreuzen statt Ausfüllen. Besonders hilfreich: Viele unserer Etiketten sind zweisprachig – Deutsch und Englisch – da ein großer Teil unseres Teams nicht mehr muttersprachlich Deutsch spricht.
So können alle Mitarbeitenden unabhängig von Sprachkenntnissen korrekt und sicher kennzeichnen.

4. Wie hat sich der Reinigungsaufwand durch die Einführung wasserlöslicher Etiketten verändert?

Früher waren viele Behälter mit eingebrannten Aufklebern oder Edding-Resten verunreinigt. Heute lösen sich die Etiketten während des Spülgangs rückstandsfrei auf. 
Das spart enorm viel Zeit und schont unsere Behälter – kein Schrubben, keine Lösemittel, kein Ärger. 

5. Was war die Reaktion Ihres Küchenteams auf die Umstellung?

Das Team war sofort überzeugt. Jede Abteilung hat inzwischen ihre eigenen Etikettenformate – ob für Zwischenlagerung, Ausgabe oder Rückstellproben. Wir arbeiten auch mit farbcodierten Tagesetiketten, was die Organisation nochmals vereinfacht.
Der Schreibaufwand ist minimal, vieles wird einfach angekreuzt. Aktuell arbeiten wir sogar an einem automatisierten Etikettendruck an der Speisenausgabe – inklusive Allergenkennzeichnung und Gastdaten.

6. In welchen Bereichen Ihrer Küche sind wasserlösliche Etiketten heute unverzichtbar?

Besonders wichtig sind sie bei der Zwischenlagerung fertiger Speisen sowie bei der individuellen Kennzeichnung für unsere Heimbelieferung. 
Auch für Rückstellproben verwenden wir ausschließlich wasserlösliche Etiketten – alles andere kommt für uns nicht mehr infrage.

7. Wie bewerten Sie den Einsatz der Etiketten im Hinblick auf die Einhaltung von HACCP-Richtlinien?

Die Etiketten sind ein zentraler Bestandteil unseres HACCP-Konzepts. Sie ermöglichen eine transparente Rückverfolgung, klare Kennzeichnung und verhindern Kontamination durch Klebereste. Genau das fordern auch die Kontrolleure – und wir können es heute problemlos erfüllen.

8. Haben sich durch die Etiketten auch Fehler oder Verwechslungen reduziert?

Ja, deutlich. Durch die klar vorgegebenen Felder und die zweisprachige Gestaltung kommt es kaum noch zu Missverständnissen oder falscher Beschriftung.
Besonders bei wechselndem Personal und in stressigen Situationen ist das ein großer Vorteil.

9. Wie gut haften die Etiketten auf feuchten oder gefrorenen Oberflächen?

Wenn man ein paar Dinge beachtet – etwa, dass das Etikett auf einer möglichst trockenen Stelle sitzt – gibt es keine Probleme. Auch bei Gefriergut halten sie zuverlässig.
Man sollte lediglich darauf achten, dass sie beim Auftauen nicht abrutschen. Grundsätzlich funktionieren sie aber auch auf kalten und gefrorenen Behältern sehr gut.

10. Nutzen Sie die Etiketten auch für Rückstellproben?

Ja, selbstverständlich. Gerade bei Rückstellproben setzen wir auf wiederverwendbare Behälter – die Etiketten lassen sich hier ohne Rückstände entfernen. So sind die Behälter direkt wieder einsatzbereit – hygienisch, nachhaltig und effizient.


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11. Drucken Sie eigene Vorlagen oder nutzen Sie Standardetiketten?

Beides. Die A4-Etiketten werden bei uns mit Vorlagen vom Hygiene-Netzwerk bedruckt. Die Rollenetiketten sind vorbedruckt – auf die Bedürfnisse jeder Abteilung abgestimmt.
Das spart Zeit und erhöht die Sicherheit.

12. Gab es Schulungsbedarf bei der Einführung?

Nein. Die Einführung war Teil unserer allgemeinen HACCP-Schulung und wurde sehr gut angenommen. Die Handhabung ist einfach und selbsterklärend. Einzig die Umstellung weg vom Edding auf professionelle Etiketten war eine Frage der Gewohnheit – aber das haben wir schnell in den Griff bekommen.

13. Spüren Sie durch die Etiketten auch ökologische Vorteile?

Ja. Wir benötigen keine aggressiven Reinigungsmittel mehr, da die Etiketten sich mit Wasser vollständig auflösen. Das ist nicht nur schonend für unsere Behälter, sondern auch für die Umwelt – und entlastet unser Spülküchenteam enorm.

14. Was würden Sie Kolleginnen und Kollegen aus anderen Küchen raten, die noch zögern?

Ich würde jedem empfehlen, das System einfach einmal im eigenen Betrieb zu testen. Mit den Mustern vom Hygiene-Netzwerk kann man sich schnell ein eigenes Bild machen – der Unterschied ist sofort spürbar.
Wer Wert auf Hygiene, Struktur und Zeitersparnis legt, wird sich fragen, warum er das nicht schon früher umgesetzt hat.

15. Wie wichtig ist Ihnen das Thema rückstandsfreie Etiketten im Hinblick auf Gäste und Kontrollen?

Sehr wichtig. Für Gäste wirkt eine saubere und gepflegte Küche professionell. Und für Kontrolleure ist es heute Standard, dass keine Etikettenreste auf Behältern oder Deckeln sichtbar sind. Unsere GN-Behälter, Vorratsdosen und Transportboxen sind komplett sauber – ohne Kleberückstände oder Edding-Flecken.
Das schafft Vertrauen und zeigt, dass wir sauber und strukturiert arbeiten.

16. Herr Mayrhuber, wie fällt Ihr persönliches Fazit zum Thema wasserlösliche Etiketten aus?

Ich würde sagen: Nie wieder ohne. 
Die Etiketten haben uns nicht nur die Arbeit erleichtert, sondern helfen uns auch, professioneller und hygienischer zu arbeiten. Sie sparen Zeit, vermeiden Fehler, entlasten das Team und verbessern ganz nebenbei noch den Eindruck nach außen – gegenüber Gästen, Kontrolleuren und Lieferpartnern. Für mich als Küchenprofi ist das eine der besten Veränderungen der letzten Jahre im Bereich Küchenorganisation.

Dieser Beitrag basiert auf einem fiktiven Beispiel aus der Küchenpraxis. Namen und Inhalte dienen der Illustration.


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